Ich gebe diesem Hörbuch 4 **** Sterne
Aus der Amazon.de-Redaktion
Während Hauptkommissar Jan Fabel aus Hamburg mit seinem Auto durch die vom Horizont bestimmte norddeutsche Landschaft fährt, hört er im Radio ein literaturkritisches Interview. Besprochen wird die historisch-fiktive Erzählung eines Schriftstellers namens Gerhard Weiss, der darin den als pädophil beschriebenen Jacob Grimm diverse Morde in der Nachfolge der von ihm gesammelten Märchen begehen lässt. Der Kritiker wirft dem Mann unlautere Ehrbeschmutzung vor. Der Schriftsteller kontert: „In dem Roman lautet die Rechtfertigung des wahnsinnigen Grimm, er wolle die Wahrhaftigkeit dieser Geschichten am Leben halten. Der fiktive Jacob Grimm gelangte zu dem Schluss, dass Mythen, Sagen und Märchen den Zweck hätten, der Finsternis der menschlichen Seele Ausdruck zu verleihen.“ In seinem neuen Mordfall -- oder besser: in seinen neuen Mordfällen -- scheint es Fabel ausgerechnet mit einem Verbrecher in der Nachfolge des fiktiven Jacob Grimm zu tun zu haben. Denn die bestialischen Morde an Erwachsenen und Kindern, die den geschiedenen Vater einer Tochter auch emotional beschäftigen, wirken zum Teil wie eine Rekonstruktion der Grimmschen Plots. Fabel macht sich auf die Suche -- nicht zuletzt auf die Suche nach einem vor langer Zeit verschollenen Mädchen, auf das der Mörder einen Hinweis hinterlässt. Und er kommt dabei einer familiären Tragödie auf die Spur, die im Verhältnis eines Kinds zu seiner grausamen Mutter ihren Ursprung hat -- und die wie bei Hänsel und Gretel mit einem Ofen endet ....
Wolfsfährte verwendet viel Zeit auf Lokalkolorit -- wobei der Umstand, dass Craig Russell offenbar bemüht ist, den Hamburger Raum, seine Polizeistrukturen und ähnliches zu erklären, einem internationalen Publikum geschuldet ist. Für die Augen deutscher Leser wirkt da manches klischeehaft. Das geht bis in die Namen: Paula Ehlers, Helga Kirsch, Anna Wolff, Fabel, Weiss und Biedermann klingen in diesem geballten Auftreten -- jenseits ihrer teils aufgesetzten Symbolik -- allzu „typisch deutsch“. Auch wirkt manche Schlussfolgerung der Polizisten nicht ganz logisch. So bedeutet die Tatsache, dass das vom Mörder einem Opfer in die Hand gedrückte Papier kein Wasserzeichen trägt, wohl eher, dass es sich um ein handelsübliches Fabrikprodukt handelt. Es bedeutet sicher nicht, „dass unser Freund die Sache durchdacht hat und seine Spuren verwischt“ -- es sei denn, man unterstellt, dass in Deutschland jedermann Papier mit Wasserzeichen verwendet.
Derartige Klischees hemmen etwas den Lesefluss -- was nicht bedeutet, dass die Grundidee nicht zumindest für einiges an Spannung sorgt. --Stefan Kellerer
Wolfsfährte verwendet viel Zeit auf Lokalkolorit -- wobei der Umstand, dass Craig Russell offenbar bemüht ist, den Hamburger Raum, seine Polizeistrukturen und ähnliches zu erklären, einem internationalen Publikum geschuldet ist. Für die Augen deutscher Leser wirkt da manches klischeehaft. Das geht bis in die Namen: Paula Ehlers, Helga Kirsch, Anna Wolff, Fabel, Weiss und Biedermann klingen in diesem geballten Auftreten -- jenseits ihrer teils aufgesetzten Symbolik -- allzu „typisch deutsch“. Auch wirkt manche Schlussfolgerung der Polizisten nicht ganz logisch. So bedeutet die Tatsache, dass das vom Mörder einem Opfer in die Hand gedrückte Papier kein Wasserzeichen trägt, wohl eher, dass es sich um ein handelsübliches Fabrikprodukt handelt. Es bedeutet sicher nicht, „dass unser Freund die Sache durchdacht hat und seine Spuren verwischt“ -- es sei denn, man unterstellt, dass in Deutschland jedermann Papier mit Wasserzeichen verwendet.
Derartige Klischees hemmen etwas den Lesefluss -- was nicht bedeutet, dass die Grundidee nicht zumindest für einiges an Spannung sorgt. --Stefan Kellerer
Kurzbeschreibung
Mysteriöse Verbrechen beunruhigen die Hamburger Bevölkerung, und nur eines scheint die Opfer miteinander zu verbinden: Bei allen finden sich Hinweise darauf, dass der Täter sich gezielt an den Märchen der Gebrüder Grimm orientiert.Hauptkommissar Jan Fabel versucht verzweifelt, hinter das Motiv des Täters zu kommen. Zeitgleich sorgt ein Buch für Furore, in dem der Autor die Behauptung aufstellt, einer der Gebrüder Grimm sei ein Serienmörder gewesen, der nach Motiven der von ihm und seinem Bruder gesammelten Märchen Gewaltverbrechen begangen habe.Konfrontiert mit realen Verbrechen, zugleich aber auch überzeugt von der Kraft der Mythen und Märchen, müssen Jan Fabel und sein Team nach allen Regeln der Kriminalistik vorgehen, um dem raffinierten Täter das Handwerk zu legen.
Klappentext
Mysteriöse Verbrechen beunruhigen die Hamburger Bevölkerung, und nur eines scheint die Opfer miteinander zu verbinden: Bei allen finden sich Hinweise darauf, dass der Täter sich gezielt an den Märchen der Gebrüder Grimm orientiert. Hauptkommissar Jan Fabel versucht verzweifelt, hinter das Motiv des Täters zu kommen. Zeitgleich sorgt ein Buch für Furore, in dem der Autor die Behauptung aufstellt, einer der Gebrüder Grimm sei ein Serienmörder gewesen, der nach Motiven der von ihm und seinem Bruder gesammelten Märchen Gewaltverbrechen begangen habe. Konfrontiert mit realen Verbrechen, zugleich aber auch überzeugt von der Kraft der Mythen und Märchen, müssen Jan Fabel und sein Team nach allen Regeln der Kriminalistik vorgehen, um dem raffinierten Täter das Handwerk zu legen.
Über den Autor
Craig Russell, geb. 1956 in Schottland, war zunächst in der Werbebranche tätig. Anschliessend arbeitete er mehrere Jahre im Polizeidienst, bevor er sich selbständig machte, um Marketingkonzepte für grosse britische Firmen zu entwickeln.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen